26.07.2015
Festtagsstimmung beim 8. Steirischen Almlammfest
Festtagsstimmung beim 8. Steirischen Almlammfest an diesem sonnigen Sonntag, den 26. Juli 2015!
Ein Familienfest für Einheimische und Gäste mit vielen Höhepunkten! Mehr als 4.000 Gäste verbrachten einen erlebnisreichen Tag beim 8. Steirischen Almlammfest und waren bezaubert als Schäferin Svenia mit ihrem Hütehund „Gipsy“ und der großen Almlämmer-Herde am Festgelände eintrafen.
Bei freiem Eintritt startete das Programm bereits um 09:30 Uhr mit dem ökumenischen Wortgottesdienst. Die offizielle Eröffnung erfolgte um 10.00 Uhr. Danach spielte die Marktmusikkapelle Haus im Ennstal zu einem zünftigen Frühschoppen auf. Gegen Mittag trieb Schäferin Svenia die Schafherde direkt ans Festgelände. Die Kindertanzgruppe „D´Kufstoana z´Weißenbach“ führten auch heuer wieder einige Tänze vor. Für die musikalische Umrahmung sorgten ab 13 Uhr „Bergwelt Schwung“.
Über ein besonderes Programm rund um einen Streichelzoo, Ponyreiten, Schminken, Basteln, einer Hüpfburg und vieles mehr durften sich die kleinsten Besucher des Almlammfestes erfreuen.
Der Höhepunkt: Schäferin Svenia zog mit ihrer Schafherde ins Festareal am Fuße des Hauser Kaiblings ein. Es war ein erfreulicher Anblick, als an diesem warmen Sonntagmittag Schäferin Svenia Paul mit ihrem Hütehund „Gipsy“ ihrer großen Schafherde mit viel Ruhe, Geduld und Liebe zu den Schafen von den Höhen des Hauser Kaibling über den Zielhang der FIS-Abfahrt talwärts zog. Die mehr als 4.000 Gäste – es waren auch viele Sommertouristen mit dabei – waren begeistert und strahlende Kinderaugen verfolgten das Spektakel. Schäferin Svenia hütet über 700 Schafe und Lämmer mit ihrem „wichtigsten Mitarbeiter“, Hütehund „Gipsy“, hoch oben auf dem Hauser Kaibling. Dort pflegen und beweiden die „Paarhufer“ von Juni bis September die Almen und Skipisten und helfen mit, dass diese nicht verwildern. Dazu Arthur Moser, Geschäftsführer vom Hauser Kaibling: „Die Schafe pflegen unsere Pisten ökologisch und bieten dem Sommer-Gast am Hauser Kaibling zudem ein besonderes Erlebnis“!
Kulinarischer Höhepunkte rund ums Ennstal-Lamm. Zu Mittag wurden die Köstlichkeiten rund um das Ennstal-Lamm präsentiert. Im Januar 2013 wurde die Region als GENUSS-REGION ausgezeichnet. Ein Zeichen dafür, dass das angebotene „Ennstal Lamm“ höchste Qualität besitzt!
Hans Stabauer, Gründer der BBQ World Assocciation und Coach der AMA-Grilltrainer, grillte das Beste vom Lamm: Spareribs, Burger, Braten vom Hals, Kotelette, Schulter und Keule im Ganzen. Den ganzen Tag über konnten die Besucher des Almlammfestes Köstlichkeiten rund ums Lamm und regionale Spezialitäten der Ennstaler Bäuerinnen genießen. Die Landjugend präsentierte steirische Weine und verschiedenste Fruchtsäfte.
Verschiedenste Aussteller rund ums Schaf und Schafprodukte boten ihre Erzeugnisse den ganzen Tag über an. Am Nachmittag fand eine Verlosung mit tollen Preisen statt. So gab es zum Beispiel eine Kinder-Saisonskikarte 2015/2016, eine Sommercard 2016, einen Gutschein für ein Almlamm und auch Erwachsenen-Skier sowie vieles mehr zu gewinnen!
1. Schäferin Österreichs: Svenia Paul
Die 27-jährige Svenia Paul ist die einzige ausgebildete Schäferin, die diesen Beruf in Österreichs Bergwelt ausübt. Mit dem Almauftrieb auf den Hauser Kaibling übernahm sie am 2. Juni 2015 Verantwortung für rund 700 Schafe. Die Tiere beweiden im Zuge des Almlammprojektes Alm- und Pistenflächen. Dieses EU-LEADER-Projekt stiftet sowohl landwirtschaftlichen als auch touristischen Nutzen. Die Schladminger Tauern-Seilbahn bringt täglich Gäste auf den Hauser Kaibling, die dort mit etwas Glück der Schäferin und ihrer Herde begegnen.
Die studierte Agrarwissenschaftlerin wuchs in einer deutschen Schäferei auf und absolvierte eine Ausbildung bei Schäfermeister Martin Winz in Halle. Martin Winz war im Sommer 2008 der erste Bergschäfer auf dem Hauser Kaibling. Seither verbindet ihn eine Freundschaft mit Walter Schmiedhofer, Obmann des Steirischen Schaf- und Ziegenzuchtverbandes, und der Genuss Region Ennstal Lamm. Dieser Kontakt war die Basis für das Engagement der jungen Schäferin.
Das Projekt: Schafherde pflegt Skipisten
„Das Almlammprojekt wurde im Jahr 2008 ursprünglich als EU-LEADER-Projekt gestartet und konnte sich ausgezeichnet entwickeln. Es vernetzt die Interessen von Kooperationspartnern aus verschiedenen Wirtschafts- und Lebensbereichen. Im Fokus steht ein qualitativ hochwertiges Produkt zu erzeugen – das Ennstal Lamm. Gleichzeitig wird die Almlandschaft ökologisch gepflegt, die Artenvielfalt erhalten und ein Zuwachsen verhindert", erklärt Walter Schmiedhofer. Arthur Moser, Geschäftsführer der Hauser Kaibling Seilbahn, betont: „In puncto Pistenpflege leisten die Schafe Großartiges: Die Pistenflächen werden natürlich gedüngt und durch die Bewegung der Herde befestigt. Das verhindert Erosion, erspart den Einsatz schwerer Maschinen und schont die Umwelt.“
Bevor die Schafe ihre Sommerfrische antreten dürfen werden sie gewogen, registriert und einem strikten Gesundheitscheck unterzogen. Eines der Schafe hat einen GPS Sender, mit welchen fortwährend die Position der Herde bestimmt werden kann. Zum einen kann so die Schafherde im Internet verfolgt werden und zum anderen dient dies den Forschungszwecken.
Die rund 700 Schafe fressen während einer Weideperiode 1 Million Kilo wertvolles Gras, schmackhafte Almkräuter und Blätter von Sträuchern am Hauser Kaibling. Dementsprechend ist die Rückdüngung, die die Pistenflächen sorgfältig re-neutralisiert und durch die ständige Bewegung der Herde befestigt.
Auch aus ökologischer Sicht bietet das Leaderprojekt für alle etwas. Zum einen schafft es für die rund 700 Schafe eine außerordentlich hochwertige Lebensgrundlage und dadurch erstklassige Schafprodukte und gleichzeitig kann damit Energie gespart und die Umwelt geschont werden. „Durch die Bewirtschaftung der Pistenflächen durch Schafe fallen für die Hauser Kaibling Seilbahn um bis zu 50 Prozent weniger Pflegekosten sowie Energiekosten im Sommer an. Die enorme Reduktion an Dünger und der Einsatz von schweren Maschinen reduzieren nicht nur die Kosten sondern schonen auch die Umwelt“, so Arthur Moser, Geschäftsführer der Hauser Kaibling Seilbahn.
Vorrangiges Ziel dieses Projektes ist es, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu erzeugen, die Almen und Pisten mit Schafen ökologisch zu „pflegen“, so offen zu halten und die enorme Artenvielfalt auf der Alm zu erhalten, dies auch touristisch zu nutzen und nicht zu Letzt soll dieser Almauftrieb auch den Bauern einen Nutzen bringen!
Das Forschungszentrum Raumberg-Gumpenstein führt begleitend ein wissenschaftliches Forschungsprojekt durch, wo die Auswirkungen der Weidehaltung auf den Pflanzenbestand im Gebiet sowie auch auf die Tiere (Zunahme, Fleischqualität) untersucht werden.
Schaferlebnisse auf dem Hauser Kaibling
Schafe hautnah erleben können Gäste auf dem Hauser Kaibling in verschiedenen Varianten. Mit der Schladminger Tauern-Seilbahn (inkludiert im Angebot der Schladming-Dachstein Sommercard) gelangen Wanderer direkt auf das Senderplateau in eine Seehöhe von 1.870 Metern. Unmittelbar neben der Bergstation beginnt der Schafsinn-Rundweg, der interessante Informationen rund um das Almlammprojekt und viele Abenteuer für die ganze Familie bietet. Die umliegenden Hütten sorgen für das leibliche Wohl – unter anderem mit regionalen Almlammprodukten. Höhepunkt des heurigen Almsommers auf dem Hauser Kaibling ist das Steirische Almlammfest, das am 26. Juli stattfinden wird.